Gartenwelten
Dieser Weg wird ein steiniger sein
Welcher Stein sich am besten für Gartenwege eignet
Warum das Sprichwort "Jemandem Steine in den Weg legen" so negativ behaftet ist, können wir uns beim besten Willen nicht erklären. Schließlich können Gartenwege aus Stein ein absolutes Highlight in der Außengestaltung sein und für rustikalen Charme oder elgeanten Purismus sorgen.
Der Belag des Weges sollte daher frostbeständig und – ganz wichtig – rutschfest sein. Leichte Rundungen im Lauf sorgen für Harmonie, ohne den Weg unnötig zu verlängern. Hauptwege wie direkte Hauszugänge oder zu den Mülltonnen dürfen gerne – vorausgesetzt der Platz dafür ist vorhanden – zwischen 1,20 und 1,50 Meter breit sein, damit zwei Personen nebeneinander bequem laufen können. Für kleinere Pfade, etwa zu oder zwischen Beeten, reicht eine Breite von ca. 50 Zentimeter.
Doch welcher Stein eignet sich nun am besten für einen Gartenweg?
Die Wahl hängt maßgeblich von der Art des Gartens ab. Ein wilder Garten harmoniert am besten mit Naturstein, in modern gestaltete Außenanlagen passt schlichter Beton, Granit oder Kies. Doch manchmal ist gerade der Bruch mit dem eigenen Stil der eigentliche Blickfang. Helles, anthrazitfarbenes Granitpflaster beispielsweise sorgt zwischen bunten Sommerblumen für einen angenehmen, beruhigenden Kontrast.
Trittsteine
Wird der Weg selten benutzt, können Sie auch über schöne, große Trittsteine nachdenken. Diese ermöglichen einen ebenso trockenen Gang über die Wiese, es wird aber gerade einmal so viel Material in den Boden eingelassen, wie nötig ist und dieser entsprechend weniger beansprucht. Besonders beliebt sind hier Natursteine mit ihren individuellen Formen, Farben und Oberflächen. Aber auch das Kontrastprogramm mit klaren Keramik- oder Betonplatten kann dabei besonders elegant wirken. Wichtig ist, dass die Platten nicht zu weit auseinander liegen, damit Sie noch bequem darüber laufen können, ohne große Sprünge machen zu müssen. Dazu messen Sie Ihre Schrittlänge aus (meist 60 bis 65 Zentimeter) und platzieren die Platten entsprechend.
Pflastersteine
Hier ergeben sich wohl die größten Spielräume für die Gestaltung, schließlich stehen für Pflastersteine die meisten Steinarten zur Verfügung. Auch in diesem Feld spielt der Naturstein natürlich ganz oben mit, gilt er doch als besonders langlebig und robust. Wer sich für das Naturprodukt entscheidet, erhält in jedem Fall einen individuellen Gartenweg, da jeder Stein über eine einzigartige Optik verfügt. Basalt, Granit oder Porphyr sind besonders frostsicher und langlebig. Aber auch Travertin, Sandstein oder andere Kalksteine eignen sich gut, vor allem, wenn der Weg nicht von Pkws befahren wird.
Betonsteine
Preislich meist günstiger sind Pflastersteine aus Beton. Wie etwa auch bei Terrassenplatten sind viele Oberflächenstrukturen möglich, auch die Frostbeständigkeit ist hierbei kein Problem. Achten Sie aber unbedingt auf hochwertige Qualität, damit die Patina der Steine nicht nach kurzer Zeit unansehnlich wird. Außerdem sollten die Fugen ausreichend breit sein, damit Regenwasser abfließen kann. Alternativ können Sie auch auf sogenanntes Ökopflaster setzen, hier besteht der Stein aus sehr grobporigem Beton.
Schotter, Splitt und Kies
Zurückhaltend puristisch oder natürlich wild, die kleinen Steinchen überzeugen durch ihre vielen Facetten. Wichtig ist, dass Ihnen der Unterschied zwischen den drei Arten klar ist, um sich für die richtige zu entscheiden.
Schotter ist nämlich mit einer Körnung zwischen 32 und 63 mm deutlich größer als Splitt und Kies mit 2 bis 32 mm. Schotter und Splitt wiederum sind sehr kantig, Kies ist gerundet. Aus diesen Eigenschaften ergeben sich dann die jeweils passenden Einsatzzwecke. Die kantigen Steine halten einen höheren Druck aus, da sie – im Gegensatz zum Kies – nicht so stark nachgeben und weichen. Schotter kann aber für einen filigranen Weg zwischen den Beeten zu groß wirken, Kies ist durch seine runde Form deutlich angenehmer zum Barfußlaufen. Sie merken schon, hier sollten Sie sich ganz genau überlegen, wie der Weg später genutzt wird, um so die passenden Steinchen auszuwählen.
Ein Unkrautvlies unter der Schüttung kann Ihnen die kleinen Pflänzchen zumindest teilweise ersparen, sodass der Pflegeaufwand geringer ausfällt, der ist bei Schotter, Splitt und Kies nämlich nicht zu verachten. Vor allem bei Unwetter und Starkregen kann es schnell passieren, dass Sie wieder einiges in Ordnung bringen müssen. Der weiche Kies verteilt sich schnell und Blätter von umstehenden Bäumen müssen entfernt werden.
Zu guter letzt: Wie sieht es untenrum aus?
Ein Unterbau ist bei Gartenwegen nicht zwingend notwendig, kann aber durchaus Sinn machen. Ein Unkrautvlies, Schotter und Pflastersand oder -splitt oder ein Mörtelbett sorgen für die nötige Stabilität und halten Unkraut ab. Auch wenn der Weg häufig begangen oder gar befahren wird, ist ein entsprechender Unterbau ratsam.
Fazit – wie es euch gefällt!
Fazit – wie es euch gefällt!
Wie Sie Ihre Gartenwege gestalten, hängt im Grunde von Ihrem persönlichen Geschmack ab. Achten Sie aber darauf, dass die Steine frostsicher und rutschfest sind.
- Für eine klare und moderne Stilsprache eignet sich Betonstein bzw. Sichtbeton mit schlichten Formen und Linien.
- Sind Sie eher romantisch und verspielt unterwegs, greifen Sie zu Natursteinen oder gebrauchten, antiken Steinen, die ihre eigene Geschichte erzählen.
- Schwimmen Sie gern gegen den Strom? Auch ein bewusster Stilbruch kann eine einzigartige Atmosphäre schaffen. Klarliniger Sichtbeton in Kombination mit alten Pflastersteinen sorgt für den besonderen Reiz.
Tipp: Lassen Sie sich bei der Gartenplanung Zeit.
Ein durchdachtes Konzept ist das A und O. Und wenn Sie Ihre Außenanlage mit Weitblick planen, haben Sie lange Freude daran, über kurfristige Trends hinaus. Ein Garten gestaltet sich eben nicht von heute auf morgen!